Ferne Welten
Jens Hanke - Jules Ferne
In sechs Räumen der Sonderausstellung und mit ausgewählten Interventionen in den historisch möblierten Wohnräumen von Schloss Britz entsteht ein Amalgam aus der literarischen Ideenwelt Jules Vernes und dem Kunstschaffen von Jens Hanke. Dabei arrangiert der zeitgenössische Künstler seine Gemälde, Zeichnungen und Objekte zu Themenfeldern, die für den „Wissenschaftlichen Roman“ des ausgehenden 19. Jahrhunderts und speziell für das literarische Schaffen Vernes charakteristisch sind. So erschließt sich die Ideenwelt und Mentalitätsgeschichte der Gründerzeit durch eine moderne Kunstausstellung.
Jens Hanke verarbeitet in seiner Kunst literarische und cineastische Quellen, die Bilder in seinem Kopf entstehen lassen. Seine aus verschiedenen Eindrücken und Einflüssen resultierenden Arbeiten wirken aber nicht illustrativ oder direkt abhängig von konkreten Vorlagen. Auch seine hier ausgestellten Arbeiten sind ursprünglich nicht in Bezug auf Jules Verne entstanden! Vielmehr lauscht er auf das Echo, das seine Erinnerungen an Gelesenes oder visuelle bzw. akustische Eindrücke als „synapsale Nachbilder“ bei ihm hervorrufen. In seinen Werken beobachtet er aufmerksam die Resultate dieser geistigen wie neurophysiologischen Verarbeitung und übersetzt sie in sehr eigenständige Gestaltungen.
Jules Verne kann als typischer Vertreter der Zeit des Fin de Siècle gelten. Seine Themen sind die seiner Zeit: Technischen Fortschritt, Nationalismus und kolonialen Expansionsdrang beschreibt er in seinen Büchern. Viele Phänomene beurteilte Verne selbst als problematisch.
Anlässlich der Ausstellung sind 2 Publikationen entstanden.
Ferne Welten, Ausstellungskatalog mit Texten von Steffen Greiner, Jens Hanke, Christian Schnell und Dr. Martin Steffens
Britzer Sextant, Zeitung zur Ausstellung Ferne Welten
Video mit Ausschnitten aus der Soundinstallation